Alles über das Förderprojekt des Automation Golf Day

Golfen für Menschen mit Handicap. © care@automation

Projekt 1: Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und Familien

Eine lebensbedrohliche  Krankheit – eine Trennung –  der Tod eines geliebten Menschen muss nicht allein verarbeitet werden. Trauerbegleitung heißt: professionelle Unterstützung annehmen und sich im Trauerprozess begleiten zu lassen. Besonders für Kinder und Jugendliche ist dies eine wichtige Unterstützung um den Trauerschmerz zu lindern. Elke Kohl ist eine Kinder-Jugend-Familientrauerbegleiterin, die nach ihrer langjährigen Tätigkeit als Krankenschwester und im Mobilen Hospizdienst mit ihrem Fachwissen nun Betroffenen hilft. Mit den Spendeneinnahmen des Automation Golf Day unterstützen wir Elke Kohl für den Ausbau ihres Angebotes, damit auch sozial bedürftige Kinder, Jugendliche und Familien diese Leistungen in Anspruch nehmen können.

Wir haben mit Frau Elke Kohl über ihre Tätigkeit gesprochen.

care@automation: Üben Sie diese Tätigkeit hauptberuflich aus?

Elke Kohl: Ja, 2013 habe ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und keinen Tag bereut. Der Beruf der Familientrauerbegleiterin ist aus meiner jahrelangen Begleitungsarbeit im Mobilen Hospizdienst entstanden, wo mir immer wieder die trauernden Kinder und Jugendlichen begegnet sind. Waren sie selbst Betroffene einer unheilbaren Krankheit ist das Helfernetz oft sehr groß. Sind sie aber Angehörige sterbender Familienmitglieder wurden sie oft übersehen. Wir Erwachsene können uns nicht darauf verlassen, dass Kinder und Jugendliche immer auf uns zukommen, wenn sie etwas zum Tod und Sterben wissen wollen. Deshalb müssen wir aktiv auf sie zugehen und uns für Ihre Anliegen interessieren. Diese Bedürftigkeit habe ich immer wieder in den Helferkonferenzen betont und habe über die Jahre verschiedene Hilfsangebote für die trauernden Kinder und Jugendlichen aufgebaut. Immer sehr dicht vernetzt mit der Hospiz- und Palliativbewegung in Niederösterreich, die mich als Expertin immer gerne dazu holt und den Familien empfiehlt.

care@automation: Welche Dienstleistungen bieten Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit an?

Elke Kohl: Ich biete für die Trauerbegleitung sowohl Elternberatungsgespräche über die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Trauerzeiten, Einzelbegleitungen im besonderen in der Zeit zwischen dem Sterben und dem Begräbnis als auch Gruppenberatung an. Letzteres ist eine Form der Trauerbegleitung in der der Austausch unter Gleichbetroffenen im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus halte ich auch Vorträge, Referate und Workshops zu diesen Themen.

care@automation: Haben Sie ein Team zur Unterstützung?

Elke Kohl: Unterstützung in dem Sinn, dass ich mit mehreren Familientrauerbegleiterinnen zusammenarbeite oder jemand für mich alle organisatorischen Angelegenheiten erledigt – nein. Mit einer Ausnahme: In der vom Förderverein Palliativcare Krems unterstützten Kindertrauergruppe unterstützen mich aufgrund der wachsenden Trauergruppengrößen zwei Mitarbeiterinnen des ehrenamtlichen Hospizteams des Fördervereins. Für die Inhalte und Umsetzung bin ich  alleinverantwortlich. Alle Familienbegleitungen, Beratungen und Trauergruppen  führe und leite ich allein.

care@automation: Sind Sie Mitglied in einem Kriseninterventionsteam?

Elke Kohl: Ich bin in Krisenintervention im Rahmen diverser Ausbildung, die ich absolviert habe gefestigt und komme auch oft in Krisen zum Einsatz. Allerdings keine Großeinsätze oder Akutunfälle, Unglücke, usw.  wie dies durch das Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes erfolgt. Viele Familien begleite ich jedoch im Anschluss an die Krisenteams über lange Zeiträume im Rahmen der Trauerbegleitung.

care@automation: Wie weit reicht ihr geografisches Betätigungsgebiet?

Elke Kohl: Als Familientrauerbegleiterin hauptsächlich die Bezirke St. Pölten Stadt, St. Pölten Land, und Krems. Gelegentlich auch Einsätze im Bezirk Melk, Lilienfeld, Tulln und Horn. Das hat damit zu tun, dass sich in aufgezählten Städten stationäre Hospiz- oder Palliativeinrichtungen befinden. Wenn sich das Familiensystem soweit stabilisiert hat, dann kommen viele Klienten zu mir in meine Arbeitsräumlichkeiten, wo auch viele Kinder- und  Jugendtrauergruppen stattfinden.

care@automation: Wie finanzieren Sie Ihre Tätigkeiten? Sind die Beratungen/Begleitungen kostenpflichtig?

Elke Kohl: Ja, ein Teil meiner Arbeit ist kostenpflichtig. Die Einzelberatungen, Familienberatungen, Gruppenleitungen und Weiterbildungen für Erwachsenen leiste ich nicht unentgeltlich. Sterbebegleitungen und viele Begleitungsstunden zwischen Todesfall und Begräbnis zur Trauergestaltung leiste ich ehrenamtlich.
Ich versuche immer wieder, für Familien leistbare Situationen zu schaffen und bitte die Hospizfördervereine um finanzielle Unterstützung der betroffenen Familien. Das gelingt auch oft und dafür bin ich sehr dankbar.

care@automation: Wofür soll/wird unsere Spende eingesetzt werden?

Elke Kohl: Es gibt  immer wieder Situationen, in denen sich Familien an mich wenden, die in Regionen wohnen, wo es keinen Förderverein gibt, bzw. Familien, die sich nach akuten Todesfällen (also nicht Hospizbegleitungen) an mich wenden und sich Trauergestaltung für Ihre Kinder und Jugendlichen wünschen. Hier wären Beratungsgutscheine sehr hilfreich, mit denen ich sehr sorgsam umgehen würde.
Weiters habe ich von Kindern erfahren und gelernt, dass gemeinsame Aktivitäten für Kinder und Jugendliche extrem tröstend sind. Hier würde ich mir wünschen, dass ich 1-2 mal jährlich mit den laufenden Trauergruppen auch einen ganzen Tag (vor Sommerpause, vor Weihnachten) gestalten kann.
Ich nenne das Trauerbegegnungstage, die ich gerne umsetzen möchte,  in denen es gemeinsame Ausflüge mit integriertem Trauerritual an besonderen Orten, gemeinsame Mahlzeiten und gemeinsames Spiel und Spaß geben soll.
Eine Vision, die ich auch habe, sind Kinder- und Jugendgruppen anzubieten, für Kinder und Jugendliche, die mit einem schwer kranken, auch  unheilbar kranker Eltern oder Geschwisterkind leben.  Das wäre ein ganz neues Projekt, wo ich immer wieder von Psychologinnen in Krankenhäusern höre, dass es hier hohen Bedarf gibt, und ob ich das nicht auch umsetzen könnte.

care@automation:  Letzte Frage: Wie stehen Sie zum Golfsport?

Elke Kohl: Schade,  dass ich meine „Golfkarriere“ nach einem Schnuppertag(2002) –  in dem mir übrigens Talent zugesagt wurde –  so schnell beendet habe. Viele meiner Freunde und Verwandten spielen Golf, und ich kenne diese Diskussionen in denen mit großer Leidenschaft über den Sport gesprochen wird und für schöne Plätze viel gereist wird. Das ist sehr ansteckend und die Begeisterung sehr nachvollziehbar.

Frau Kohl, vielen Dank für das Gespräch! Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihr Engagement.

Projekt 2: Soforthilfe für Kollegen Stefan Teubel

Der ehemalige Medienberater des WEKA Verlages Stefan Teubel ist vielen Branchenkollegen ein Begriff und seit langem bekannt. 2013 sah man ihn noch im Rollstuhl auf der Smart Automation. Seit zwei Jahren ist der an Multiple Sklerose erkrankte ehemalige „Starverkäufer“ ans Bett gefesselt. Mittlerweile kann er nur mehr den Kopf bewegen.

Vor Weihnachten 2015 bekam er eine Lungenentzündung. Er verbrachte zwei Wochen künstlichen Tiefschlaf, hat sich aber davon halbwegs erholt und ist seitdem wieder zu Hause! Trotz aller Widrigkeiten hat er seinen Schmäh nicht verloren.

Neben den gesundheitlichen Problemen kommen natürlich auch finanzielle Probleme dazu. Wohnungsumbau, Rollstuhl, High-Tech-Bett, professionelle Pflegerin, … Die Kosten sind einfach nicht mehr zu stemmen und mit regulären Einnahmen wie Pflegegeld, Versicherungen oder dem Gehalt der Gattin zu begleichen.

Wir haben daher beschlossen 3.000,- Euro des Reinerlöses bereits jetzt der Familie Teubel zur Verfügung zu stellen.

Wenn auch Sie für Stefan Teubel spenden wollen: unser Konto bei der Raiffeisen Landesbank Burgenland IBAN AT76 3300 0000 0113 2786.